Seit Mitte der 1990er Jahre gibt es verstärkte Anstrengungen, das Leben in unserer Kleingartenanlage sowie deren Entwicklung von ihren Anfängen bis zu dem heutigen Stand dem immer stärker werdenden Prozess des Vergessens zu entreißen und zu dokumentieren.
Es liegen bereits folgende Broschüren vor:
- 1998 Kleingartenanlage „An der Trainierbahn e.V.“ – Ein Streifzug durch die Geschichte des Vereins
- 2002 Festschrift – 75 Jahre Kleingartenanlage „An der Trainierbahn“
- 2005 Chronik – 10 Jahre eingetragener Verein „An der Trainierbahn e.V.“ (pdf)
- 2007 Chronik – 80 Jahre Kleingartenanlage „An der Trainierbahn“ (pdf)
Für Interessierte einige Zahlen und Fakten im Überblick:
- 1927 – Der erste Pächter der späteren Kleingartenanlage „An der Trainierbahn“ ist seit 1. Oktober 1927 der Wiegemeister Paul Herrmann.
- 1928 – Es gibt 15 Pächter unter der Anschrift „An der Trainierbahn“. Einige von ihnen bleiben bis 1965 auf ihrer Parzelle.
- 1933 – Im Mai 1933 werden im Zuge der Gleichschaltung des Kleingartenwesens durch die Nationalsozialisten die Pächter an der Trainierbahn zwangsweise als „Block III/87 Trainierbahn, Waldowallee“ innerhalb der Vereinsgruppe Antonius organisiert. Der Vereinsgruppe Antonius waren weiter zugeordnet: Block III/85 Antonius, hinter dem Antoniuskrankenhaus; Block III/86 Rheinstein/Lindenpartie, Rheinsteinstraße. Die Vereine wurden auf das „Führerprinzip“ umgestellt. Es wurde weder gewählt, noch abberufen.
- 1944 – Zwischen Hochwaldstraße und Wiesengrundstraße entsteht eine „Behelfsheimsiedlung“ für ausgebombte Berliner. Zahlreiche Parzellen mit der Anschrift „An der Trainierbahn“ sind darin einbezogen.
- 1945 – Das Ende des II. Weltkrieges überstand unsere Anlage relativ unbeschadet und blieb von schweren Zerstörungen weitgehend verschont. Tote waren nicht zu beklagen. Am 10. Juni nimmt der „Zentralverband der Kleingärtner, Kleinsiedler und bodennutzenden Grundbesitzer e.V.“ seine Tätigkeit wieder auf. Zur Selbsthilfe gründete sich eine „Wirtschaftsgenossenschaft Trainerbahn e.G.“ – Sie stellte zwischen 1950/1952 ihre Tätigkeit bereits wieder ein.
- 1947 – Neues Land konnte urbar gemacht werden. Nach persönlichen Erinnerungen entsteht jetzt eine richtige Anlage.
- 1950 – Die Anlage zählte ca. 150 Mitglieder. Es gibt viele Dauerbewohner. Ein spezieller Verantwortlicher war für das Austragen der Lebensmittel- und Kohlenkarten eingesetzt. Später kümmerten sich „Wegewarte“ um Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung für eine bestimmte Anzahl genau festgelegter Parzellen.
- 1959 – Die Kleingärtner „An der Trainierbahn“ sind eine Sparte im Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter (VKSK), der 1959 in der Deutschen Demokratischen Republik gegründet wurde.
- 1962 – Im Gesamtwettbewerb aller Ostberliner Kleingartenanlagen belegte unsere Sparte 1962 den 6. Platz. Solidarisches Miteinander über den Gartenzaun hinaus, Gemeinschaftssinn und Wirken in der Öffentlichkeit bestimmen das Verhalten in der Sparte.
- 1965 – Die Anlage erleidet den größten Rückschlag ihrer Geschichte. Nach der Entscheidung zum Neubau der Staatlichen Zentrale für Strahlenschutz der DDR und anderer Einrichtungen erhalten 40 von 90 Pächtern die Kündigung ihrer Parzellen. Die Gartenfläche verringerte sich von ehemals 62.740 m² auf nur noch 34.776 m². Die Räumungen ziehen sich über drei Jahre bis 1968 hin.
- 1976 – Durch Teilung großer Gärten und weiterer Brachlanderschließung ist die Anlage bis 1976 wieder auf 61 Gärten mit 35.100 m² angewachsen.
- 1981 – Durch weitere Teilung großer Gärten wuchs die Anlage auf 85 Parzellen mit 172 (Voll-)Mitgliedern.
- 1982 – Zum ersten Male wird unserer Anlage der Titel „Staatlich anerkanntes Naherholungsgebiet“ verliehen und die Ehrenplakette ziert unser Vereinshaus. Der Titel wird später erneut errungen. Die Vergabe des Titels war unter anderem an eine umfassende kleingärtnerische Nutzung des Bodens, an das Vorhandensein von Erholungsflächen mit Bänken und Spielplätzen für Kinder und die Möglichkeit für Besucher zu Spaziergängen zwischen den Gärten gebunden.
- 1983 – Wieder gab es „Neuland unterm Pflug“. Mit dem Neuaufschluss von Brachland und weiteren Parzellenteilungen wächst die Anlage bis auf gegenwärtig 122 Parzellen mit insgesamt 50.377 m² Garten- und Gemeinschaftsflächen.
- 1990 – Mit der Vereinigung beider Stadthälften sowie der Auflösung des bisherigen VKSK entbrennt in Berlin die Diskussion über die Zukunft der Kleingartenanlagen.
- 1994 – Das neue Vereinshaus (ehemals: Parzelle Sonntag) wird am Siedlungseingang Waldowallee 135 eingeweiht und in die Nutzung übernommen.
- 1995 – Am 28. Mai wird durch Beschluss der Mitgliederversammlung der Kleingartenverein „An der Trainierbahn e.V.“ gegründet. Unsere KGA ist Mitglied im Bezirksverband Berlin-Lichtenberg der Gartenfreunde e.V. und im Landesverband Berlin.
- 1995 – Erneute Diskussionen über die Zukunft der Berliner Kleingartenanlagen. Unsere Vereinsmitglieder beteiligen sich engagiert an der Demonstration im Bezirk Lichtenberg zum Erhalt der Lichtenberger Kleingartenanlagen.
- 1997 – Im September erhält das Mitglied Adelheid Leue als Erste aus dem Kreis der Lichtenberger Kleingärtner und Kleingärtnerinnen die Goldene Ehrennadel des Landesverbandes Berlin.
- 1998 – Die Wasser- und Sanitäreinrichtungen werden auf den neuesten Stand gebracht.
- 1999 – Mit dem Abschluss der Vereinbarung zur Errichtung des Vereinsnetzes mit der BEWAG beginnt die Komplett-Elektrifizierung. Mit dem Vereins-eigenen Stromnetz wird eine vollständige Stromversorgung der Anlage hergestellt. 12 Parzellen erhalten erstmalig einen eigenen Stromanschluss, für mehr als 20 Parzellen wird die Begrenzung der Stromabnahme aufgehoben. Unsere Vereinsmitglieder schachteten ca. 2 Kilometer Kabelgräben aus und verfüllten diese nach der Verlegung der Stromkabel wieder.
- 2000 – Mit der Eröffnung des eigenen Lehr- und Bildungsgartens wurde im Bezirk Lichtenberg die erste Stätte für die praktische Vermittlung von Kenntnissen und Erfahrungen der kleingärtnerischen Arbeit als Lehr- und Anschauungsort gestaltet. Im Wettbewerb um naturnahe Gärten erringen wir damit den 1. Platz im Bezirksverband Lichtenberg.
- 2001 – Teilnahme des Vereins am „Apfelfest“ im Tierpark Friedrichsfelde, eine große Veranstaltung für die Kinder mit Beeinträchtigungen des Bezirkes Lichtenberg. Auch in den Folgejahren beteiligt sich unser Verein daran.
- 2003 – Unser Kleingartenverein nimmt am Landeswettbewerb „Kleingartenanlagen – unverzichtbarer Bestandteil urbaner Lebensqualität in der Großstadt“ teil.
- 2005 – Weitere Umgestaltungen und Modernisierungsarbeiten am Vereinshaus und den öffentlichen Flächen. Großes Vereinsfest zum 10 jährigen Bestehen des Kleingartenvereins „An der Trainierbahn e.V.“.
- 2006 – Am letzten April-Tag wird das erste Walpurgisfeuer entfacht und es etabliert sich in den Folgejahren als tradidionelle Eröffnung des Gartenjahres. Sowohl alle Vereinsmitglieder*innen sind herzlich eingeladen, sowie deren Gäste und die Anwohner*innen aus der Umgebung.
- 2008 – Jubiläum „80 Jahre Pächterexistenz ‚An der Trainierbahn‘